Die Entscheidung, mobile Roboter in einem Unternehmen einzusetzen, wird oft mit hohen Erwartungen an Kosteneinsparungen und Produktivitätssteigerungen getroffen. Doch wie realistisch sind diese Annahmen? In diesem zweiten Teil unserer fünfteiligen Serie gehen wir auf ein zentrales Thema ein: Budget und Return on Investment (ROI) – und warum es so wichtig ist, mit realistischen Erwartungen in ein Robotikprojekt zu starten.

Warum Budget und ROI oft falsch eingeschätzt werden

Viele Unternehmen gehen mit einer klaren Vorstellung in ein Robotikprojekt:

Roboter werden die Kosten sofort senken.

Der ROI zeigt sich innerhalb weniger Monate.

Die Anschaffungskosten sind der größte Kostenfaktor.

Doch die Realität sieht oft anders aus:

🔹 Einsparungen entstehen meist langfristig, nicht sofort.

🔹 Der ROI hängt stark von der Prozessgestaltung ab.

🔹 Neben der Anschaffung gibt es weitere Kostenfaktoren wie Integration, Wartung und Schulung.

Wer sich frühzeitig mit diesen Aspekten auseinandersetzt, kann Budgetüberschreitungen und Fehlinvestitionen vermeiden.

1. Die wahre Kostenstruktur von Robotikprojekten

Ein typisches Missverständnis ist, dass sich die Investition in mobile Roboter rein auf die Anschaffungskosten beschränkt. Tatsächlich besteht das Budget aus mehreren Komponenten:

🔹 Hardware – Die Anschaffungskosten für Roboter, Ladeinfrastruktur und Zubehör.

🔹 Software & Lizenzen – Steuerungssoftware, Flottenmanagement und Updates.

🔹 Integration – Anpassungen an bestehende Prozesse, IT-Schnittstellen und Schulung.

🔹 Wartung & Support – Ersatzteile, Software-Updates und technischer Support.

💡 Tipp: Unternehmen sollten nicht nur den Anschaffungspreis betrachten, sondern eine Gesamtbetriebskosten-Kalkulation (TCO – Total Cost of Ownership) erstellen, um langfristige Kosten richtig zu bewerten.

2. Wie sich der ROI wirklich berechnet

Viele Unternehmen erwarten, dass sich die Investition in mobile Roboter bereits nach wenigen Monaten amortisiert. Doch der Return on Investment (ROI) hängt von mehreren Faktoren ab:

Direkte Einsparungen – Weniger manuelle Transporte, geringere Fehlerquoten.

Produktivitätssteigerung – Schnellere Abläufe, höhere Durchsatzleistung.

Flexibilität & Skalierbarkeit – Anpassung an steigende Auftragsvolumen.

Vermeidung von Engpässen – Sicherung der Betriebsfähigkeit, z. B. durch reduzierten Fachkräftemangel.

💡 Tipp: Ein realistischer ROI-Horizont für mobile Roboter liegt oft bei 1–3 Jahren, abhängig von Branche, Einsatzgebiet und bestehenden Prozessen.

3. Versteckte Kosten vermeiden – Wo Unternehmen oft überrascht werden

Selbst wenn die Hauptinvestitionen klar definiert sind, gibt es immer wieder unerwartete Kosten, die in frühen Projektphasen unterschätzt werden:

Prozessanpassungen – Oft müssen bestehende Abläufe geändert werden, damit die Automatisierung effizient funktioniert.

Technische Integration – Neue Schnittstellen zu WMS, ERP oder anderen IT-Systemen können kostenintensiv sein.

Skalierung – Wenn Roboterflotten wachsen, entstehen zusätzliche Kosten für Ladeinfrastruktur oder neue Software-Lizenzen.

💡 Tipp: Eine frühzeitige Kosten-Nutzen-Analyse hilft, Überraschungen zu vermeiden und das Budget realistisch zu planen.

4. Budget richtig planen: Wie viel kostet ein Robotikprojekt wirklich?

Jedes Projekt ist individuell, aber eine gute Budgetplanung kann dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ein typisches Beispiel für ein Robotikprojekt könnte so aussehen:

KostenbereichTypischer Anteil am Gesamtbudget
Hardware & Infrastruktur40–50 %
Software & Lizenzen10–20 %
Integration & IT-Anpassungen15–25 %
Schulung & Prozessanpassungen5–10 %
Wartung & Support5–10 %

💡 Tipp: Wer die Kostenstruktur frühzeitig versteht, kann Prioritäten setzen und bessere Entscheidungen über Umfang und Skalierung des Projekts treffen.

Fazit: Budget und ROI realistisch einschätzen

Mobile Robotik kann eine enorme Effizienzsteigerung bringen – aber nur, wenn Unternehmen realistische Erwartungen an Kosten, Einsparungen und ROI haben.

🔹 Budgetplanung sollte alle relevanten Kosten einbeziehen, nicht nur die Anschaffung.

🔹 Der ROI zeigt sich oft erst nach 1–3 Jahren, nicht sofort.

🔹 Versteckte Kosten für Integration, Wartung und Skalierung müssen einkalkuliert werden.

Ausblick auf die Serie:

Im nächsten Beitrag gehen wir darauf ein, wie man die richtige Technologie auswählt und welche Faktoren bei der Entscheidung eine Rolle spielen.

📢 Bleiben Sie dran – und machen Sie Ihr